Testbericht: Ich habe den sehr leichten ‚TRACER‘ von HOKA ONE ONE auf verschiedenen Distanzen ausprobiert...[Werbung]

Hi Lauffreunde! Erst kürzlich bin ich bei einer Recherche wieder einmal auf HOKA ONE ONE gestoßen. Die HOKA-Laufschuhe erfreuen sich aufgrund ihrer extremen Dämpfungseigenschaften nicht nur bei Ultra-Läufern großer Beliebtheit. Doch wie sieht es mit adäquaten Tempo-Machern für die Straße aus? Hat der Hersteller in diesem Segment ebenfalls etwas auf Lager? Hier ist mir der ‚TRACER‘ ins Auge gesprungen. Bei diesem Modell handelt es sich um einen leichten Trainings- und Wettkampfschuh, den ich in den letzten Wochen testen durfte. In diesem Zuge sind rund 180 Laufkilometer auf verschiedenen Distanzen zusammengekommen. Der ‚TRACER‘ wurde mir freundlicherweise von HOKA ONE ONE zur Verfügung gestellt. Dieser Testbericht beinhaltet natürlich ausschließlich meine persönliche Meinung.

Gelungenes Design mit frischen Farben.
Gelungenes Design mit frischen Farben.

Wer HOKA ONE ONE noch nicht so kennen sollte, hier einige wissenswerte Details: Bei den HOKA-Modellen macht vor allem der Zwischensohlenaufbau den Unterschied aus. Damit bieten die Schuhe mehr Dämpfung als konventionelle Laufschuhe, ohne zusätzlich Gewicht zu verursachen. Das bedeutet mehr Stoßdämpfung und Laufkomfort für ein dynamisches, stabiles Lauferlebnis. Die HOKA-Technologie unterstützt mit ihrer minimalen Sprengung in Kombination mit einer speziellen Konstruktion die natürliche Form des Laufens und eine effiziente Abrollbewegung vom Aufsetzen der Ferse bis zum Abheben der Zehen. Oft erkennt man die Schuhe an äußerst dicken Sohlen. Doch widmen wir uns nun wieder ganz dem ‚TRACER‘. Eine Besonderheit vorab: Die Sohle ist bei Weitem nicht so dick. Die Bauhöhe fällt geringer als bei vielen anderen HOKA-Modellen aus. Der Laufschuh richtet sich aufgrund seiner Konstruktion vorwiegend an leichte bis mittelschwere Läufer, die gern mit schneller Pace unterwegs sind. Auf der offiziellen Website ist der ‚TRACER‘ aktuell mit einem Preis von 130 Euro gelistet.

Der HOKA ONE ONE-Schriftzug ist nicht zu übersehen.
Der HOKA ONE ONE-Schriftzug ist nicht zu übersehen.

Frische, stimmige Aufmachung

Wrooooooooom solls machen! Das unterstreicht das Testpaar bereits durch sein auffälliges Design. Während blaue Farbtöne und -muster das weiche Oberflächenmaterial im vorderen Bereich zieren, prangt ein dicker, fetter HOKA ONE ONE-Schriftzug auf dem hinteren Teil des Schuhs. Das mag im ersten Moment gewöhnungsbedürftig wirken. Doch ist es eher als Message zu verstehen: Seht her, werte Läufer! Dieser Schuh ist ein HOKA. Ein flotter, schnittiger, aber weit weniger dicker HOKA ONE ONE! Das Design hinterlässt jedenfalls einen sehr gelungenen Eindruck. Sämtliche Elemente sind de facto auf Leichtigkeit ausgelegt. Das Modell bringt es bei Größe 44 auf 216 Gramm. Ausgesprochen wenig und ideal für schnelle Zeiten! Die Sprengung also Höhenunterschied Vorfuß-Ferse – beträgt lediglich 4 Millimeter. Perfekt im Zusammenspiel mit dem geringen Gewicht. Den ‚TRACER‘ gibt es übrigens in vier unterschiedlichen Farbkombinationen, nämlich: „Black / Citrus“, „Cyan / Black“, „Cherry Tomato / Acid“ und „Medieval Blue / White“. Bei meinem Testpaar präsentieren sich die Schnürsenkel und der hintere Innenbereich respektive obere Rand des Schuhs in gelber Farbe, was farblich gut zum Rest passt. Auch die Verarbeitung kann sich zweifellos sehen lassen. HOKA ONE ONE hat alle Elemente – von der Sohle bis zur Zunge – einwandfrei „verbaut“. Unerfreuliche Klebespuren oder -reste sucht man hier vergebens.

Ein überaus bequemer, weicher Fersenbereich.
Ein überaus bequemer, weicher Fersenbereich.

An die Füße, fertig, los

Die erste Anprobe zeigt, dass dieser HOKA kleiner ausfällt als erwartet. Bei meiner 42,5 wähle ich sonst Laufschuhe mit 43. Den ‚TRACER‘ braucht es aber mindestens in Größe 44. Mein Tipp daher: Entweder eine Nummer größer ordern oder im Vorfeld verschiedene Größen ausprobieren. Auf den ersten Blick macht das Modell zudem einen etwas schmaleren Eindruck. Läufer mit recht breitem Vorfuß könnten daher auf Passprobleme stoßen. Die Betonung liegt jedoch auf „könnte“, da der Schuh bei mir - trotz breitem Fuß - noch gepasst hat. Davon abgesehen offenbart dieser HOKA eine grandiose Passform. Der vordere Part lässt genug Platz für die Zehen, der Fersenbereich bietet einen ordentlichen Halt. Der Schuh fühlt sich durch das weiche Innenmaterial im hinteren Bereich sehr bequem an, der Stand ist sicher. Erfreulich stimmt auch der Netzstoff im vorderen Bereich, der an den Zehen weder kratzt noch reibt. Das betone ich hier deshalb, da es schon Laufschuhe gab, die durch Wundscheuern negativ aufgefallen sind.

Der atmungsfähige Netzstoff funktioniert perfekt.
Der atmungsfähige Netzstoff funktioniert perfekt.

Tempoverschärfung, die Spaß macht

Der ‚TRACER‘ verfügt über eine Pro2Lite-Zwischensohle, die eine besondere Fersendämpfung und Reaktionsfähigkeit im Vorfuß gewährleistet. Mit anderen Worten: Dieser Schuh bietet einen vergleichsweise weichen Fersenbereich mit spürbarer Dämpfung. Zudem sorgt strafferes Material unter dem Vorfuß für Speed und mehr Effektivität beim Laufen. Damit ist bei hohem Tempo ausreichend Komfort gewährleistet. Egal ob beim Fahrtspiel, dem Intervalltraining auf der Bahn oder bei durchgehend zügigen 5 Kilometer- oder 10 Kilometer-Läufen, die Tempoverschärfung mit dem ‚TRACER‘ funktoniert. In Verbindung mit dem niedrigen Gewicht und der geringen Sprengung, ist dieser Laufschuh zweifellos bestzeittauglich. Beachten sollte man jedoch, dass die Dämpfungseigenschaften ein relativ weiches Bodengefühl zur Folgen haben. Trotzdem hatte ich bei zügigen Einheiten kaum das Gefühl zu schwimmen.

Strapazierfähige Sohle mit Gummisegmenten.
Strapazierfähige Sohle mit Gummisegmenten.

Der kann aber auch länger

Meiner Einschätzung nach kann der ‚TRACER‘ ebenfalls auf längeren Distanzen eingesetzt werden. Das Schuhkonzept berücksichtigt nämlich, dass sich die Abrollbewegung im Zuge der Einheit ändern kann. So werden unterschiedliche Abrollbewegungstechniken eingesetzt, um bestimmte Muskeln und Sehnen zu entlasten. Gleichzeitig gibt die Gestaltung der Zwischensohle im Vorfuß mit ausgebildeten Frames viel Stabilität und mehr Führung. Mit dem ‚TRACER‘ konnte ich daher auch zügige Halbmarathons und Distanzen bis zu 30 Kilometer im Training wunderbar absolvieren. Dazu kommt: Ob bei kürzeren oder längeren Einheiten, dieser HOKA beweist eine exzellente Klimaregulierung. Der besonders atmungsfähige Netzstoff im Vorfuß führt konsequent Feuchtigkeit ab - der Fuß bekommt damit viel frische Luft spendiert.

Lauffreude durch Bodenhaftung

Keine Frage, mit diesem HOKA-Laufschuh könnte man auch Feld- und Waldwege unsicher machen, doch liebt dieses Modell vor allem asphaltierte Strecken. Die strapazierfähige Sohle bietet strategisch platzierte Gummisegmente mit verschiedenen Rillen, die unterschiedlich hart bzw. weich ausfallen. Das sorgt für eine prima funktionierende Bodenhaftung auf der Straße. Auf feuchtem Untergrund beweist der Schuh jedoch ebenso überzeugende Grip-Eigenschaften. Sogar Kurven- oder Zickzackläufe sind einwandfrei möglich, ohne großartig ins Rutschen zu kommen. Doch so toll der Schuh die Feuchtigkeit nach außen befördert, so schnell bekommt man bei Regen nasse Füße. Daher ist dieses Modell vorwiegend für trockenes Wetter geeignet. In puncto Haltbarkeit ist beim ‚TRACER‘ übrigens alles top. Nach rund 180 Laufkilometern zeigt der Laufschuh lediglich minimale Abnutzungserscheinungen an der Sohle auf. Mit etwas Liebe und Pflege bleibt das Oberflächenmaterial ebenfalls auf nahezu gleichbleibendem Niveau. 

Abnutzung und Erscheinungsbild nach 180 Kilometern:

Gesamturteil

Der schnittige ‚TRACER‘ hat mir viel Freude beim Laufen bereitet. Das Leichtgewicht ist tadellos verarbeitet und nahezu ideal für kurze Tempo-Einheiten auf der Straße. Durch die spezielle Zwischensohle und die exzellente Klimaregulierung lassen sich mit diesem HOKA-Modell sicherlich auch beim Halbmarathon sehr flotte Zielzeiten aufstellen. Unterm Strich bleibt ein erstklassiger Trainings- und Wettkampfschuh!

Weitere Infos über HOKA ONE ONE unter folgendem Link: http://www.hokaoneone.eu