Hi Lauffreunde! Vor wenigen Wochen hat Saucony den 'Freedom ISO' veröffentlicht. Dieser Neutral-Laufschuh soll großartigen Laufkomfort auf kurzen sowie langen Distanzen bescheren. Ein Schuh, den ich als Marathonläufer unbedingt testen musste! So bin ich mit dem Freedom in den vergangenen Wochen etliche 10er, einige Halbmarathons und einen Marathon im Training gelaufen. Nur so viel vorab: Der 'Freedom ISO' ist zu meinem Lieblings-Laufschuh geworden! Für diesen Bericht wurde mir ein Paar von Saucony freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Dieser Test beinhaltet nur meine persönliche Meinung.
Nicht irgendein Schuh! Der Freedom soll der innovativste und technologisch fortgeschrittenste Saucony-Laufschuh überhaupt sein. Das ist doch mal eine Ansage, oder? So wurde die EVERUN-Dämpfungstechnologie erstmals in die komplette Zwischensohle eingesetzt, was ihn am Fuß extrem geschmeidig machen soll. Was war EVERUN denn überhaupt nochmal? Diese spezielle Dämpfung soll eine verbesserte Energierückgewinnung und kontinuierliche Dämpfung beim Laufen ermöglichen. Zusätzlich soll sich das Mesh-Obermaterial wunderbar an den Fuß anpassen und ein in der Ferse eingesetzter Support-Frame idealen Halt bieten. Genug Theorie, schauen wir uns den 'Freedom ISO' an.
Zahlenspiele
Das Testpaar in Größe 43 bringt rund 278 g auf die Waage. Der 'Freedom ISO' wiegt damit keineswegs viel, gehört aber nicht zu den absoluten Leichtgewichten. Kurzer
Vergleich: Der 'Kinvara 7' - ebenso von Saucony - ist da schon deutlich leichter und bringt es bei Größe 43 auf nur 224 Gramm. Doch Vorsicht: Der 'Freedom ISO' passt nicht so recht in eine
Schublade und möchte sich daher auch nicht mit dem 'Kinvara 7' messen. Doch dazu später mehr... Rund 4 mm Sprengung - also 19 mm Ferse zu 15 mm Vorfuß - setzen beim Laufen eine ordentlich
trainierte Fuß- und Wadenmuskulatur voraus. Wer sonst mit mehr Sprengung die Laufwege unsicher macht, wird sich hier umstellen müssen. Preislich liegt der Schuh bei rund 180 Euro. Das ist viel
Geld! Damit bewegt sich der 'Freedom ISO' deutlich über dem Durchschnitt.
Mega Optik
Der Mix aus frischen Farben und modischem Design ist absolut gelungen. Beim Testpaar in der Farbvariante "orange/citron" fließen die Farben fulminant zusammen. Auf
der Schuhaußensohle wird das prächtige Farbenspiel dann fortgeführt. Beim Herrenmodell gibt es zwar noch weitere Farbgebungen, nämlich "black" sowie "blue/black/citron", doch ist der 'Freedom
ISO' vor allem in der Version "orange/citron" der Knaller. Ebenfalls großartig: Für eine erhöhte Sichtbarkeit reflektieren einige Materialien auf dem Obermaterial überaus gelungen bei Dunkelheit.
Stylisch und frisch sollte der 'Freedom ISO' ausfallen! Mit dem Endprodukt demonstriert Saucony, dass dieses Ziel auf ganzer Linie erreicht wurde. Neben Farbauswahl und Design punktet der
'Freedom ISO' genauso im Bereich Verarbeitungsqualität. Hier wurde extrem sauber gearbeitet - keinerlei Klebereste oder unschöne Übergänge sind auszumachen. Der 'Freedom ISO' sieht großartig aus
und ist zudem grandios verarbeitet!
Erste Anprobe
Zugegeben, viele Materialien fallen bei diesem Schuh vergleichsweise weich aus. Da wäre etwa das Obermaterial mit den nahtfreien Overlays, welches sich nicht nur
leicht sondern auch flexibel präsentiert. Zudem ist es sehr atmungsaktiv, was vor allem bei langen und recht schwitzigen Einheiten von Vorteil ist. Durch das ISOFIT-Material fühlt sich der Schuh
in etwa wie ein stabiler Socken an. Erfreulicherweise sind im Innenbereich nirgends Reibungspunkte oder unangenehme Stellen festzustellen. Im Gegenteil: Das verbaute Material ist überall glatt
und schont anfällige Füße. Die Schnürung geht wunderbar leicht von der Hand. Die Passform ist ein Traum - der Schuh sitzt perfekt! Meine breiteren Füße sind überhaupt kein Problem! Der Stand ist
sicher, wenngleich etwas weicher als gedacht. Der Freedom fällt in Größe 43 übrigens völlig normal aus. Der vordere Bereich bietet dem Fuß ausreichend Spielraum, die Ferse wird durch den
Support-Frame leicht stabilisiert. Die 3 mm EVERUN-Topsole gibt dem Fuß schon bei der Anprobe ein klasse Gefühl. Wer möchte, kann den Laufschuh genauso als Sneaker im Alltag anziehen.
WOW-Laufgefühl
Beim ersten Trainingslauf mit dem 'Freedom ISO' hatte ich sofort diesen WOW-Moment. Dieses freudige Gefühl: "Oh, was passiert hier gerade? Das Laufen fühlt sich
gerade ungaublich gut an!" Warum? Ganz einfach: Zum einen liegt es an der ungemein komfortablen Bauart und zum anderen an der durchgängigen EVERUN-Zwischensohle - beides funktioniert im
Zusammenspiel nämlich exzellent. Die Sohle ist soft und stabil zugleich! Mit dem 'Freedom ISO' stellt sich ein unbeschwertes Laufgefühl ein, was für große Lauffreude sorgt. Und das Schönste:
Dieser Schuh ist de facto auf allen Distanzen einsetzbar. Mit dem Freedom lassen sich 5er, 10er, Halbmarathons, Marathons und noch viel weitere Strecken absolvieren. Es ist erstaunlich, was mit
diesem Schuh alles geht: Schnelle oder langsame Pace auf kurzen wie langen Strecken? Überhaupt kein Problem! Der 'Freedom ISO' ist also sehr vielseitig einsetzbar. So werde ich diesen Schuh bei
meinem ersten 6 Stundenlauf tragen. Ein kurzer Bericht folgt im Anschluss.
Schönwetterschuh
Das Dämpfungsmaterial ist etwas schwerer als herkömmliches Mittelsohlen-EVA. Doch rund 278 g bei Größe 43 sind nicht viel. Ich bin der Überzeugung, dass
Vorfußläufer bei knackigen Tempo-Einheiten hier genauso auf ihre Kosten kommen, wie klassische Marathon-Fersenläufer. Die belastbare TRI-FLEX-Sohle verleiht prima Bodenkontakt und macht ihren Job
auf asphaltierten Strecken ausgezeichnet. Dieser Schuh lässt sich alternativ genauso auf der Bahn oder dem Laufband im Fitnessstudio verwenden. Für Touren auf Feld- oder Forstwegen ist der
'Freedom ISO' hingegen weniger geeignet. Genauso empfiehlt es sich bei Regen nicht unbedingt damit rauszugehen. Zu schnell beschert das dünne Obermaterial nasse Läuferfüße. Obendrein bekommt der
'Freedom ISO' bei schlechtem Wetter und damit verbunden schmutzigen Wegen rasch unliebsame Flecken, die erst wieder mühsam aus dem stofflastigen Obermaterial entfernt werden müssen. Der Freedom
braucht schönes Wetter und viel Pflege und Liebe!
Kleiner Vergleich
Durch seine Vielseitigkeit lässt sich der Freedom kaum in eine Kategorie stecken. Trotzdem möchte ich diesen Schuh in ein paar Punkten mit dem 'Kinvara 7'
vergleichen. So zeigt sich, dass der Freedom gegenüber dem 'Kinvara 7' deutlich komfortabler ausfällt. Der leichte Kinvara besitzt hingegen mehr Struktur und wirkt insgesamt straffer gebaut. Das
bedeutet aber nicht, dass der 'Freedom ISO' nicht bestzeittauglich wäre. Die Sohle des Freedom macht außerdem einen haltbareren Eindruck. Ansonsten sind beide Laufschuhe in Sachen Verschleiß in
etwa auf gleichem Niveau. Des Weiteren war mir das Kinvara-Innenmaterial im vorderen Teil immer etwas zu rau. Durch die ständige Reibung hatte ich auf langen Distanzen mit ärgerlichen
Scheuerstellen an den Zehen zu kämpfen. Das gehört durch das weichere Innenmaterial beim 'Freedom ISO' endlich der Vergangenheit an. Welchen Laufschuh ich beim nächsten Halbmarathon, Marathon
oder sogar Ultralauf tragen würde? Den 'Freedom ISO' natürlich!
Unterm Strich
Mit dem 'Freedom ISO' ist Saucony ein großer Wurf gelungen. Durch das stylische Erscheinungsbild ist dieser Laufschuh nicht nur eine Augenweide, der hochwertig
verarbeitete Freedom liefert zudem ein geniales Laufgefühl. Ob im Training oder bei Wettbewerben, der 'Freedom ISO' ist auf allen Distanzen einsetzbar und bietet stets besonderen Komfort. 180
Euro sind für einen Laufschuh sehr viel Geld! Fakt ist jedoch: Dieser Neutral-Laufschuh ist so vielseitig einsetzbar wie ein Schweizer Taschenmesser! Der Freedom ist zu meinem Lieblings-Laufschuh
geworden.
Weitere Informationen über Saucony unter folgendem Link: http://www.saucony.de