Hi Lauffreunde! In den vergangenen Wochen bin ich viel mit dem neuen 'Floatride' von Reebok unterwegs gewesen. Dabei handelt es sich um einen Neutral-Laufschuh, der vor allem durch sein stylisches Erscheinungsbild auffällt. Nachdem ich über 180 km damit absolviert habe, möchte ich Euch nun meine Erfahrungen präsentieren. Durch die Testeraktion im Vorfeld erwartet Euch auch eine weitere Meinung, nämlich die von Marathonläufer Michael. Für diesen Test wurden uns zwei Paar von Reebok freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Dieser Bericht beinhaltet nur unsere persönlichen Ansichten.
Wie es sich gehört, möchte ich Michael gleich mal den Vortritt lassen. Hier seine Meinung zum 'Floatride':
Bei der Verlosung hatte ich das Glück und habe ein Paar 'Reebok Floatride' als Testschuh gewonnen. Die Schuhe (Größe 46) waren schon ein paar Tage darauf bei mir zu
Hause und dementsprechend groß war die Spannung, da ich vorher noch nie einen Schuh von Reebok gelaufen bin! Der erste Eindruck war äußerst gut, der 'Floatride' ist recht leicht und fühlt sich
dennoch ganz bequem am Fuß an. Trotz des großräumigen Zehenbereichs ist der Schuh stabil und lässt sich gut führen. Lediglich die Schnürung mit "nur" drei Löchern und den relativ dicken
Schnürsenkeln gab mir zu bedenken - doch dazu gleich mehr.
Ich bin bisher 5 bis 6 mal mit dem 'Floatride' gelaufen und habe ca. 80 bis 90 Testkilometer absolviert. Meinen ersten Lauf mit dem Schuh absolvierte ich 4 Tage nach dem Halbmarathon in Ingolstadt und deshalb wollte ich es eigentlich etwas lockerer angehen lassen. Die ersten 3 bis 4 km bin ich auf Asphalt bzw. Teer gelaufen und hatte da schon das Gefühl, dass die Schuhe für schnellere Tempi als 5:15 - 5:20 min/km Regenerationstempo gedacht sind. So bin ich dann noch auf eine schnellere Runde um den Baggersee und habe gleich mal 5 km in einer 4:15er-Pace rausgehauen und dass mit einem ziemlich guten Gefühl und ohne schwere Beine. Nur die Füße taten dann etwas weh und so habe ich beim Zurücklaufen noch zwei Mal angehalten, um die Schnürsenkel lockerer zu machen, weil die Schnürung wohl etwas zu straff gebunden war. Nach dem Lauf hatte ich dann deutlich sichtbare Druckstellen am Fußrücken, die dann leider auch schmerzten und mir ebenso am nächsten Tag noch geblieben sind!
Aber aus Fehlern bzw. zu eng gebundenen Schuhen lernt man und so habe ich es nach ein paar Tagen wieder probiert und die Schuhe diesmal einiges lockerer gebunden und musste feststellen, dass ich immer noch genug Halt im Schuh habe. Das Ultra-Knit-Obermaterial hält super gut am Fuß und durch die Kunststoff-Einfassung links und rechts, durch die auch die Schnürung läuft, hat man einen guten Stand; die dicken Schnürsenkel werden während des Laufs auch nicht locker. Allerdings ist der Neutralschuh dann weniger für schnelle Einheiten gedacht, sondern eher für langere Einheiten in mittlerem Tempo.
Mein persönliches Fazit zum 'Floatride': Ein moderner Neutral-Laufschuh mit einer hervorragenden Dämpfung, der durchaus mit den Boost-Modellen von Adidas verglichen werden darf! Jedoch sollte man hier keinen Wettkampfschuh erwarten - der 'Floatride' ist meiner Meinung nach ein komfortabler Trainingsschuh mit dem durchaus mal eine schnelle Einheit drin ist! Abzüge gibt es aber für die Schnürung - hier wäre eine 5- oder 6-Loch-Schnürung definitiv besser gewesen, da das dünne Ultra-Knit-Material für die dicken Schnürsenkel etwas zu weich ist und es hier sowohl bei dicken als auch dünnen Laufsocken schnell zu Druckstellen kommen kann, wenn man es beim Zubinden zu gut meint!
Ob mich der 'Floatride' überzeugen konnte? Die nachfolgenden Zeilen geben Euch Aufschluss darüber:
Laufschuhe von Reebok hatte ich in der Vergangenheit überhaupt nicht an meinen Füßen. Einzig und allein mit dem 'ZPump Fusion 2.0' (zum Testbericht) habe ich letztes Jahr einige Runden
gedreht. Das war ein durchaus hochwertiger Trainingsschuh, der jedoch nur auf Distanzen bis maximal 10 Kilometer einsetzbar war. Also wirklich nichts für Fans langer Distanzen! Dafür konnte man
den ZPump zusätzlich beim Workout oder Cardio einsetzen. Ansonsten dachte ich bei Reebok eher an Crossfit oder Spartan-Race. Als Longrun-Fan spitzte ich natürlich die Ohren, als ich zum ersten
Mal etwas vom 'Floatride' hörte. Und es klingt sehr verheißungsvoll, wie uns Reebok den Schuh auf der Webseite schmackhaft macht: "Hast Du Lust, durch Deinen Lauf zu schweben?" Das klingt nach ungemein viel Leichtigkeit beim Laufen und könnte
gerade bei längeren Distanzen vielleicht den Unterschied machen.
Der neue Reebok-Runner soll also ein richtiger Laufschuh sein. Zunächst möchte ich einige wichtige Key-Features aufführen: Da wäre zum Beispiel die gleichmäßige Zellstruktur des Floatride-Foam, die einen gelungenen Mix aus Dämpfung und Reaktivität bescheren soll. Außerdem das nahtfreie Ultra-Knit-Obermaterial, das sich angenehm und überaus flexibel an den Fuß anpassen soll. Schließlich die integrierte EVA-Umrandung, die in der Laufbewegung zusätzlich stabilisieren soll. Dann mal los damit!
Der 'Floatride' verfügt über eine Sprengung von 8 mm und fällt daher nicht ganz so flach aus. Ich laufe im Moment eher mit 4 mm-Sprengung meine 10 Kilometer-Strecken, Halbmarathons oder Marathons. Die Umstellung auf 8 mm ist jedoch nur minimal und fällt kaum ins Gewicht. Umgekehrt wäre der Umstieg sicherlich etwas anderes, gerade mit Blick auf die Achillessehne und Unterschenkelmuskulatur. Diese Bereiche werden bei geringer Sprengung deutlich mehr beansprucht. Apropos Gewicht: Dieser Schuh bringt bei meiner Größe (43) exakt 276 g auf die Waage und bewegt sich eher im Normalbereich. Ein Lightweight-Schuh, den man allzu gern für schnelle Zielzeiten einsetzt, ist der 'Floatride' damit nicht. Übrigens: Der Treter kostet knapp 150 Euro und ist preislich gesehen im oberen Bereich angesiedelt.
Der Runner macht in puncto Optik mächtig Eindruck und sieht großartig aus. Ich behaupte mal, dass Reebok ganz klar etwas Besonderes aus dem Hut gezaubert hat. Der Schuh wirkt futuristisch und sieht erfrischend anders aus! Da haben wir das nahtfreie und überaus bequeme Ultra-Knit-Obermaterial, welches wie ein leichter Socken daherkommt. Dann das eher gitterartige Kunststoffgerüst für die doch recht breiten Schnürsenkel, mit drei Löchern auf jeder Seite. Schließlich den weich, aber stabil konstruierten Fersenbereich, der sich von der Mitte an sukzessive nach oben zieht. Schön zu sehen: Die einzelnen Materialien sind allesamt hochwertig und tadellos verarbeitet. Zudem sind alle Komponenten bestens aufeinander abgestimmt - der Schuh wirkt schön durchdacht und wie aus einem Guss! Dabei bietet die Herrenversion eine Farbkombination aus schwarz, blau und weiß. Das Frauenmodell hingegen verfügt über Segmente in neon-gelb, silber und weiß. Beide Varianten können sich absolut sehen lassen!
Typisch Reebok! Der Schuh ist vergleichsweise schmal geschnitten. Läufer mit breiteren Füßen sollten dies beachten und den 'Floatride' zunächst beim Fachhändler vor Ort testen. Davon abgesehen passt meine Größe (43) aber nahezu ideal und fällt weder zu groß, noch zu klein aus. Trotzdem kann das bei jedem Einzelnen variieren! Das Ultra-Knit-Obermaterial ist zwar anschmiegsam und weich, aber auch ziemlich dehnbar. Für meinen Geschmack könnte es im Zehenbereich eine Idee straffer sein. Reebok verspricht durch das besagte Obermaterial vor allem Halt, Atmungsaktivität und Flexibilität. Die letzten beiden Eigenschaften kann ich vollends bestätigen, nur eine Sache stört etwas: Drei Löcher je Seite für die Schnürsenkel sind auch mir mindestens zwei zu wenig. Gerade bei ganz schneller Pace - und es lässt sich mit dem 'Floatride' durchaus Tempotraining absolvieren - braucht es noch mehr Stabilität. Nicht falsch verstehen! Kürzere Tempoläufe sind kein Problem, doch bei einem Halbmarathon im Vollgasmodus wäre ich vorsichtig. Dafür lassen sich mit dem 'Floatride' längere Strecken absolvieren, dann aber im mittleren Tempo. Ob man mit dem Schuh Distanzen bis Marathon laufen kann? Das ist durchaus machbar! Ein richtiger Wettkampfschuh ist der 'Floatride' aber sicher nicht - eher gedacht fürs konventionelle Training.
Großes Plus: Der Reebok-Laufschuh fühlt sich sehr angenehm am Fuß an. Durch die verwendeten Materialien hatte ich erfreulicherweise kaum Druck- oder Scheuerstellen zu vermelden. Doch sollte man den Schuh eher etwas lockerer und damit nicht zu fest schnüren. Darüber hinaus lässt sich der Runner aufgrund seiner Komforteigenschaften und gelungenen Optik ideal im Alltag respektive in der Freizeit verwenden. In Sachen Verschleiß bewegt sich der 'Floatride' im Normalbereich. Nach 180 Kilometern waren nur leichte Abriebspuren im Bereich der Sohle zu erkennen. Die Dämpfung liegt zwischen normal bis weich, ist aber keinesfalls zu soft. Gerade bei mittlerer bis langsamer Pace macht der 'Floatride' am meisten Laune. Mir persönlich fehlt es insgesamt aber etwas an Flexibilität, was wohl auch eine Geschmacksfrage ist. Die Reaktivität ist durchaus stimmig, die Grip-Eigenschaften noch in Ordnung. Mit dem 'Floatride' lassen sich Einheiten auf Asphalt oder Forstwegen uneingeschränkt absolvieren. Der Schuh liebt dennoch glatte Laufwege und trockene Verhältnisse am meisten - leichte Nässe nimmt er mit. Bei Regenschauern bekommt man jedoch nasse Füße, da sich das Obermaterial relativ schnell vollsaugt.
Mein Resümee: Reebok setzt mit dem 'Floatride' die Messlatte in puncto Design ein beachtliches Stück nach oben. Dieser Laufschuh sieht klasse aus, trägt sich
durchaus komfortabel und überzeugt durch eine gelungene Verarbeitung. Die Pace lässt sich durchaus mal erhöhen, doch sollte man keinen Tempo- oder Wettkampfschuh erwarten. Der 'Floatride' ist
eher für Trainingsläufe im mittleren Tempobereich geeignet. Dann nämlich macht dieser Runner richtig Spaß und ist sogar auf längeren Distanzen ganz gut einsetzbar.
Weitere Informationen über Reebok unter: http://www.reebok.de