Hi Lauffreunde! „Wow! Der schaut aber ganz schön klobig aus…!“ Diesen und andere Sätze muss man sich noch oft anhören, wenn man mit den Schuhen von HOKA One One unterwegs ist. Das Design und die weit hochgezogene Sohle mögen diesen Eindruck vielleicht vermitteln, doch langweilig – geschweige denn langsam - sind die Schuhe garantiert nicht. Zum ersten Mal in Kontakt mit HOKA's kam ich auf einer Marathon-Messe. Damals war für mich völlig unbegreiflich, wie man sich nur so einen Schuh kaufen kann bzw. wie man damit denn überhaupt laufen soll! Doch mittlerweile bin ich eines Besseren belehrt worden. Hier nun mein Erfahrungsbericht zum 'HOKA Speedgoat 2'. Der Hersteller hat mir das Testpaar freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Der Bericht beinhaltet jedoch nur meine persönliche Meinung.
Keine Frage: Bei meinem aktuellen Testschuh, dem 'HOKA Speedgoat 2', handelt es sich um ein ganz besonders Modell. Benannt wurde dieser leichte Trailrunningschuh nach dem legendären Alpinläufer Karl „Speedgoat“ Meltzer, der mehrere Siege bei 50- und 100-Meilen-Rennen sowie bei diversen Ultratrails vorzuweisen hat. Nur so viel schon mal vorne weg: Dieser Name kommt nicht von ungefähr...
In den letzten Wochen hatte ich also genug Zeit, um den Schuh ausgiebig auf Trails, Waldwegen und Schotter zu testen und er ist wirklich für jedes Gelände geeignet – mal abgesehen von der Straße! Kommen wir zu den Details des Schuhs bzw. der verbauten Technologie: Der 'HOKA Speedgoat 2' ist HOKA-typisch mit einer überdimensionierten EVA-Zwischensohle und einer VIBRAM Megagrip-Außensohle ausgestattet, was für eine hervorragende Dämpfung und einen Wahnsinns-Grip sorgt! Auf den ersten Metern von der Straße bis in den Trail hinein, kann man direkt hören, wie die Sohle am Asphalt klebt und selbst bei nassem Untergrund nicht wegrutscht. Die Noppen der Megagrip-Laufsohle sind 5 mm lang, mit breiten Rillen in verschiedene Richtungen beißen sie sich in den Boden und geben unwahrscheinlich viel Halt - sowohl was den Vortrieb als auch den Seitenhalt angeht - bei schnellen Kurven oder in Kehren.
Das Mesh-Obermaterial des 'HOKA Speedgoat 2' passt sich dem Fuß sehr gut an und gibt viel Halt, in Verbindung mit den elastischen Schnürsenkeln optimal. Selbst wenn man – gerade beim ersten Tragen – die Schnürung etwas zu fest gezogen hat, muss man sich keine Sorgen wegen Druckstellen machen. Obermaterial und Schnürsenkel passen perfekt an nahezu jeden Fuß und durch das Meshgewebe sind die Schuhe maximal atmungsaktiv. Im Fersenbereich sind sie gut gepolstert ohne dabei zu weich zu werden. Zugunsten des Gewichtsvorteils wird auf eine Steinschutzplatte verzichtet, was jedoch durch das hohe Zwischensohlenprofil gut kompensiert wird, zudem ist der Schuh mit einer Einlegesohle von Ortholite ausgestattet. Die Sprengung fällt mit circa 4 mm überaus gering aus, was diesen Laufschuh sehr dynamisch macht. Die Geometrie ist am Vorderfuß mit 27 mm und an der Ferse mit 32 mm angegeben.
Das Design ist wie bei den meisten HOKA-Modellen etwas gewöhnungsbedürftig. Die hochgezogene Außensohle, die Schnittform und auch die mitunter recht abenteuerlichen Farbkombinationen treffen bestimmt nicht jeden Geschmack, aber wer will schon allen gefallen?! Der 'HOKA Speedgoat 2' wird in verschiedenen Farbkombinationen angeboten - ich durfte mit der Farbkombi „Citrus/BlueDresden“ das wohl farbenfrohste Modell testen. Gewicht? Tja… gebt doch mal einen Tipp ab? Rein optisch sieht der 'HOKA Speedgoat 2' aus, als würde er das Gewicht eines bequemen Trainingsschuhs mit maximaler Dämpfung haben, aber weit gefehlt. In Größe 42 2/3 bringt er nur schmale 278 g auf die Waage – ungefähr so viel wie meine HM-Wettkampfschuhe wiegen! Und dabei ist der HOKA richtig bequem und bietet genug Komfort um lange Distanzen meistern zu können, ohne die Füße schwer werden zu lassen.
Von der Passform her, kann ich dem 'HOKA Speedgoat 2' ebenfalls nichts nachsagen - bequem ab dem ersten Tragen! Reinschlüpfen, Schnürsenkel festziehen und los
geht's. Ich habe mir tatsächlich keine einzige Blase gelaufen, obwohl ich mit den Schuhen bei 30°C Hitze, bei Regen, mit dünnen Socken, mit dicken Socken, auf trockenen Schotter- und Feldwegen,
im nassen Gras, im Matsch und komplett durchnässt im Dauerregen auf rutschigen Trails mit steinigen Passagen gelaufen bin! Besser geht's kaum.
Besonders begeistert hat mich die Sohle dieses Schuhs! Die Vibram Megagrip-Sohle, deren Stollen in mehrere Richtungen profiliert sind, bietet
maximalen Halt auf wirklich allen Trails und auch schnelle Richtungswechsel im schlüpfrigen Gelände sind problemlos möglich. Die Noppen beißen sich so dermaßen in den Boden, dass auch beim Laufen
seitlich zum Hang kaum ein Wegrutschen möglich ist. Ich bin in den letzten Jahren mehrere Salomon- und Asics-Trailschuhe (u.a. Speedcross 2 und Gel-Fuji Runnegade) gelaufen und bin echt
begeistert, was der 'HOKA Speedgoat 2' an Traktion und Grip bietet. Auch gehen die Haltbarkeit des Obermaterials und der Sohlenabrieb vollends in Ordnung. Der Preis des Trailrunners liegt laut
Hersteller bei exakt 140 Euro. Das macht diesen Laufschuh zwar nicht unbedingt zum Schnäppchen, jedoch bewegen sich (annähernd) vergleichbare Trailschuh-Modelle von Salomon, Asics, Saucony oder
Adidas alle auf diesem Preisniveau bzw. liegen teilweise sogar deutlich darüber.
Kurz und knapp: Wer einen außergewöhnlichen Trailschuh mit grandiosen Grip-Eigenschaften und einem unkonventionellen Design sucht, der findet
ihn mit großer Sicherheit beim 'HOKA Speedgoat 2'!
Weitere Infos über HOKA One One unter folgendem Link: http://www.hokaoneone.eu