Liebe Lauffreunde! Mit dem 'SOLARBOOST' von adidas sollen Läufer einen Schuh erhalten, der neue Maßstäbe in den Kategorien Funktionalität, Passform und Energierückgabe setzt. Für einen neuen Erfahrungsbericht bin ich in den letzten Wochen rund 200 Kilometer mit dem 'SOLARBOOST' gelaufen. Dabei habe ich den Runner auf unterschiedlichen Distanzen im Training ausprobiert - darunter waren zum Beispiel zügige 5 km- und 10 km-Einheiten auf nassem Asphalt, aber auch moderate Halbmarathons auf trockenen Forstwegen. Parallel dazu hat sich Ideale-Gerade-Läuferin Nina das Damen-Modell etwas näher angesehen. Beide Paare wurden uns freundlicherweise von adidas zur Verfügung gestellt. Der folgende Testbericht beinhaltet ausschließlich unsere persönlichen Meinungen. Viel Spaß beim Lesen!
Zunächst möchten wir klarstellen, dass wir bislang selten mit adidas- respektive Boost-Schuhen gelaufen sind. Nina ist sogar noch nie mit adidas-Schuhen unterwegs gewesen. Ich dagegen bislang nur mit den Modellen 'PureBoost DPR' und 'Adizero Adios'. Meine Erfahrungswerte reichen also nicht aus, um hier besonders aufschlussreiche Vergleiche aufzuführen. Dieser Erfahrungsbericht ist aus einer neutralen Hobbyläuferperspektive geschrieben und beinhaltet folglich keine Vergleiche oder Gegenüberstellungen.
Raketentechnik! Bitte, was?
Mit dem 'SOLARBOOST' soll es laut adidas richtig zur Sache gehen! In einer offiziellen Pressemitteilung steht tatsächlich ganz oben geschrieben:
"Raketentechnik an den Füßen" Richtig gelesen, Raketentechnik! Laut Herstellerangeben waren nämlich Innovationen der Automobil- und Raumfahrtindustrie die Inspiration für diesen
technischen Laufschuh. Für die neue Performance-Silhouette kam erstmals die neue Fasertechnik „Tailored Fibre Placement” zum Einsatz. Des Weiteren soll der 'SOLARBOOST' leichter als das
Vorgängermodell 'Energy Boost' sein. Dazu können wir aber wirklich nichts sagen, da wir nie mit dem 'Energy Boost' gelaufen sind. So oder so: Die Vorzeichen stimmen beim
'SOLARBOOST' schon mal!
Optik & Zahlen
Dieser neue Runner von adidas ist optisch eine Wucht! Design und Farbwahl sind bei unseren Testpaaren absolut gelungen. Der 'SOLARBOOST'
wirkt designtechnisch klar und schlüssig. Die einzelnen Elemente sind nicht nur hochwertig verarbeitet, sämtliche Teile sind gekonnt aufeinander abgestimmt. Mit seiner 10 mm
Sprengung - Rückfußhöhe 32 mm zu Vorfußhöhe 22 mm - ist dieser Neutralschuh weit von einem flachen Runner entfernt. Wir sind normalerweise mit 4 mm oder 6 mm unterwegs, aber 10
mm? Das war ehrlich gesagt schon eine kleine Umstellung. In Größe 37 1/3 bringt der 'SOLARBOOST' im Übrigen rund 225 g auf die Waage - in 43 1/3 etwa 296 g. Extrem leicht - einige Händlerseiten
sprechen tatsächlich von einem "Fliegengewicht" - ist dieser Schuh aber damit noch lange nicht. Auf der offiziellen Website wird der Runner übrigens für knapp 160 Euro angeboten. Das ist sicherlich kein Sparpreis - andere Laufschuhhersteller
zeigen jedoch, dass es durchaus noch teurer geht.
Neue Fasertechnik
Das Obermaterial besteht beim 'SOLARBOOST' generell aus Textil, der Vorfußbereich aus Stretch-Mesh. Mit "Tailored Fibre Placement" kommt erstmals eine
neuartige Fasertechnik ins Spiel. Unter Nutzung von sogenannten Aramis-Daten werden Fasern, die teilweise aus recyceltem Parley-Plastikmüll bestehen, übereinandergelegt und jeder
Millimeter des Schuhs präzise genäht. Ein ausgesprochen luftiges Obermaterial sollte man hier nicht erwarten. Es ist aber auch nicht so, dass wir mehr als sonst im Schuh geschwitzt hätten. Fakt
ist jedoch, dass der Runner erstaunlich komfortabel ausfällt, die Passform ist sehr gelungen! Dabei fällt der Schuh weder zu groß noch zu klein aus. Durch meine
breiteren Füße hatte ich - gerade bei adidas-Laufschuhen - immer wieder Probleme. Hier drückt oder reibt endlich mal gar nichts. Das kann auch Ideale-Gerade-Läuferin Nina
bestätigen - sie hatte den 'SOLARBOOST' hauptsächlich im Fitnessstudio im Einsatz. Übrigens: Die aufgenähten Verstärkungen sorgen tatsächlich für mehr Stabilität und Halt.
Spätestens durch die Marathonschnürung sitzt der Schuh dann richtig gut!
Es hat "booooooost" gemacht
"Boost ist die reaktionsfreudigste Dämpfung, die wir je hatten: Je mehr du gibst, desto mehr Energie bekommst du zurück", so adidas. Nun ja, sagen wir es
mal so: Die Boost-Zwischensohle ist in der Tat ziemlich reaktionsfreudig. Der Schuh kommt mit einer spürbaren Dämpfung daher. Das Laufgefühl mit dem 'SOLARBOOST'
ist meines Erachtens nach weicher als erwartet, aber keineswegs schwammig. Die Dämpfung geht in Richtung "mittel-weich". Es macht richtig Spaß vor allem längere Strecken auf
hartem Untergrund damit zu absolvieren. Darüber hinaus verfügt der Schuh über eine spezielle Fersenkonstruktion, die den Druck auf die Achillessehne reduzieren soll. Gemerkt habe ich davon aber
nicht viel. Trotzdem ist auffällig, dass der hintere Part, der quasi hinter der Sehne liegt, weicher ist als bei herkömmlichen Laufschuhen. Nur an den Seiten ist dieser Bereich härter, was jedoch
den Fersenbereich betrifft. Das integrierte Torsion System für optimierte Bewegungsfreiheit von Rück- zu Vorfuß ist dagegen spürbar. Obendrein sorgt die Außensohle aus
Continental-Gummi für exzellente Grip-Eigenschaften auf nassen Straßen. Ins Rutschen sind wir bei unseren Läufen nicht einmal gekommen!
Frage-und-Antwort-Spiel
Auf welchen Strecken lässt sich der 'SOLARBOOST' denn nun am besten einsetzen? Prinzipiell auf allen Distanzen bis Marathon, vermutlich
auch darüber hinaus. Im Training habe ich mit dem Schuh unheimlich gerne 5 km- und 10 km-Einheiten auf Bahn und Asphalt absolviert. Halbmarathons als Fahrtspiel auf glatten Wald- und Forstwegen
waren ebenso möglich. Der Schuh funktioniert aber genauso gut im Fitnessstudio bzw. auf dem Laufband, wie Nina bestätigen konnte. Nur allzu holprig sollte es besser nicht werden! Für
grobe Untergründe ist der 'SOLARBOOST' auf Dauer sicherlich nicht geeignet.
Ist der Runner vermutlich zu schwer für ambitionierte Zeiten? Nicht unbedingt! Hat man den Schuh erstmal an den Füßen, fühlt
sich der 'SOLARBOOST' gar nicht mehr so schwer an. Klar, der Runner ist kein Schwergewicht, aber ultraleicht – wie er teils betitelt wird – ist der 'SOLARBOOST' nicht. Dafür angenehm flexibel,
ausreichend Stabilität ist bei höherer Pace genauso gegeben. Bei einem Wettbewerb mit Blick auf eine neue Bestzeit würde ich trotzdem auf einen leichteren Schuh/Lightweight-Trainer
zurückgreifen.
Bei welchem Wetter trägt man den 'SOLARBOOST' nun idealerweise? Natürlich bei trockenem Wetter. Doch haben wir endlich mal wieder einen
Laufschuh, den man auch auf nassem Untergrund tragen kann, ja sogar sollte. Denn der Runner "klebt" bei Nässe regelrecht auf der Straße. Selten haben Läufe auf nassem Untergrund so viel Spaß
gemacht. Die Continental-Sohle funktioniert einfach großartig. Darüber hinaus lässt sich das Obermaterial spielend einfach mit einem nassen Lappen reinigen. So muss das sein!
Wie haltbar ist der Schuh überhaupt? Nach rund 200 Kilometern waren bei mir keine besonderen Gebrauchsspuren zu erkennen.
Sohle, Dämpfung und Obermaterial sind top verarbeitet. Auch das Damenmodell zeigte nach mehreren Wochen im Einsatz keine außergewöhnlichen Abnutzungserscheinungen. In Sachen Haltbarkeit ist beim
neuen 'SOLARBOOST' alles im grünen Bereich!
Auf den Punkt gebracht
Der 'SOLARBOOST' von adidas ist ein großartiger Laufschuh geworden! Für knapp 160 Euro erhalten Neutralläufer einen empfehlenswerten Runner mit hoher
Funktionalität und genialer Passform. Der Schuh schiebt gut nach vorne und lässt sich auf verschiedensten Strecken mal schneller, mal langsamer einsetzen. Den 'SOLARBOOST' werden wir daher auch
weiterhin mit viel Freude im Training einsetzen!
Mehr Infos über adidas unter: https://www.adidas.de