Liebe Lauffreunde! Vor wenigen Wochen hat adidas den neutralen 'Pulseboost HD' veröffentlicht. Laut Hersteller handelt es sich dabei um einen neuen Performance-Schuh, gedacht für das Laufen in der Stadt! Dabei ist der 'Pulseboost HD' der erste Schuh mit Boost HD, einer Weiterentwicklung der bekannten Zwischensohlentechnologie. Boost HD soll mehr Stabilität bei gleichem erstklassigen Komfort und Reaktionsvermögen bieten. Für einen kompakten Erfahrungsbericht habe ich den neuen Runner in den letzten Wochen auf unterschiedlichen Distanzen im Training ausprobiert - mit dabei waren langsame, aber auch zügige 10 Kilometer-Läufe, ein paar Fahrtspiele und drei Halbmarathons. Ob sich die Anschaffung lohnt, erfahrt Ihr in diesem Bericht. Das Paar wurde mir freundlicherweise von adidas zur Verfügung gestellt. Dieser Test beinhaltet ausschließlich meine persönliche Meinung. Nun aber mal los!
Da haben wir ihn also: Den 'Pulseboost HD' von adidas! Die Vorfreude war riesig, schließlich zählt der 'Ultraboost 19' mittlerweile zu meinen absoluten Laufschuh-Lieblingen. Und adidas macht uns Läufern auf der Webseite den Mund erneut wässrig: "Hol dir ultimativen Komfort für deine Füße! Dafür sorgt der Pulseboost HD mit der neuen Boost HD Zwischensohle für mehr Stabilität bei gleicher Energierückgabe – und das auf jedem Untergrund. Also rein in den Schuh und lauf los!" Klingt doch schon mal super, oder?
Und das Leuchten in den Augen - nachdem man den Schuh ausgepackt hat - bleibt erstmal: Der 'Pulseboost HD' sieht in der Farbkombination "Core Black / Grey Five / Solar Red" klasse aus. Schlicht fällt er aus, auf das Wesentliche reduziert und mit kleinen Details versehen - wie einer dieser coolen Sneaker eben. Dazu ist der Schuh durch die Bank top verarbeitet! Saubere Übergänge, keine Klebereste, alles in bester Ordnung. Die Sprengung beträgt 8 mm - nicht zu viel, aber auch nicht zu flach. Rund 320 g bringt der Neutralrunner bei Größe 44 - der Schuh fällt normal aus - auf die Waage. Kein Schwergewicht also, aber auch kein Lightweight-Trainer. So ein Zwischending wieder! Und der Preis? 139,95 Euro werden für den Pulseboost fällig - das macht ihn gegenüber dem 'Ultraboost 19' gleich 40 Euro günstiger.
Hat man den 'Pulseboost HD' erstmal an den Füßen, fällt auf, dass der Schuh sehr anschmiegsam ist. Das Adapt Knit-Obermaterial passt sich der Fußform wunderbar an und sogar breitere Füße - wie auch schon beim 'Ultraboost 19' - haben ausreichend Platz. Ja, richtiges Sneaker-Feeling kommt wieder auf! Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die sockenähnliche Passform für einen grandiosen Sitz und zugleich prima Halt sorgt. Doch nutze ich mittlerweile gerne mal die Möglichkeit der Marathonschnürung - nur sucht man diese hier vergebens. Zudem gehen die Schnürsenkel leider viel schnell mal auf, da hilft im Prinzip nur eine feste Doppelschleife. Auch das gewirkte Obermaterial lässt leider einiges an Atmungsaktivität vermissen. Gerade in den Sommermonaten wird es schnell sehr warm und schwitzig im Inneren des Schuhs. Dafür fällt der erhöhte Fersenbereich angenehm flexibel aus und wirkt sich nicht negativ auf die Achillessehne aus. Witziges Detail: Mittels QR-Code, der auf der Zunge angebracht wurde, erhält man direkten Zugriff auf eine exklusive Playlist via Spotify. Kann man nutzen, muss man aber nicht!
Zugegeben, ich bin verwöhnt! Verwöhnt vom 'Ultraboost 19' - vermutlich sogar zu sehr! Der neueste Ultraboost macht durch seinen agilen Charakter, die stattliche Boost-Dämpfung und das ausgeprägte Komfortempfinden gerade auf Asphalt unheimlich Spaß. Und auch beim 'Pulseboost HD' bin ich eigentlich von einem recht ähnlich überzeugenden Laufschuh ausgegangen. Doch leider fällt das Dämpfungsempfinden auf harten Untergründen - obwohl Boost HD angeblich genauso reaktionsfreudig und bequem wie die herkömmliche Boost-Sohle sein soll - bei Weitem nicht so überragend wie beim 'Ultraboost 19' aus. Ganz im Gegenteil: Man spürt viel zu schnell, dass es dem 'Pulseboost HD' etwas an Struktur fehlt! Bei längeren Einheiten fällt auf, dass sich der Schuh unangenehm hart anfühlt. Für kurze City-Runden ist das noch ausreichend, aber keineswegs für Halbmarathons oder gar weitere Strecken.
Und so habe mich in der Testphase des Öfteren gefragt: Hätte ich doch nur meinen geliebten Ultraboost an den Beinen! Denn der doch recht flexible Pulseboost gibt gerade bei hoher Pace auf Asphalt auffallend wenig zurück, um richtig Spaß zu machen. Etwas seltsam, schließlich hat adidas mit dem 'Ultraboost 19' gezeigt, wie es richtig geht! Dafür sorgt die Continental-Sohle - das hat adidas dann einfach drauf - via "Adaptive Traxion" für großartigen Grip auf trockenen und nassen Untergründen. Klar sollte aber auch sein, dass sich das Obermaterial bei Regen rasch vollsaugt. Im Übrigen konnte ich keine Reibungsstellen oder Druckpunkte feststellen, was die Sneaker-Option im Alltag klar unterstreicht!
Fazit
Bekennende adidas-Fans können mit dem neutralen 'Pulseboost HD' durchaus zügige oder langsame Einheiten absolvieren. Im Kern handelt es sich beim Pulseboost
jedoch um einen super bequemen Freestyle-Laufschuh für kurze Distanzen und keinen ernstzunehmenden Performance-Schuh. Am Ende rollt es mit 'Ultraboost 19', 'Solarboost' & Co dann doch um
Längen besser - natürlich auch in der Stadt!
Mehr Infos über adidas unter: https://www.adidas.de