Hi Lauffreunde! Als Blogger und ambitionierter Hobbyläufer versuche ich stets offen für Neues zu sein! Es muss nicht immer der neueste Highlight-Laufschuh eines namhaften Herstellers sein. Nein! Innovative Modelle von kleinen, noch eher unbekannten Firmen schaue ich mir ebenfalls gerne an. Und wenn es „made in Germany“ heißt und das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle spielt, umso lieber. Der 'Infinite ONE' von Infinite Running fällt in diese Kategorie und setzt vermutlich noch einen drauf. Denn bei diesem Neutral-Laufschuh handelt es sich um einen modularen Schuh. Was das genau bedeutet und ob mir der 'Infinite ONE' letztlich gefallen hat, lässt sich nun in meinem "Auf ein paar Runden"-Bericht nachlesen!
Schau mal an... „made in Germany“ lautet hier also die Ansage. Hinter dem neutralen 'Infinite ONE' steckt die Infinite Running GmbH, die laut eigenen Angaben ausschließlich in Deutschland produziert, um faire Löhne und höchste Qualitätsstandards zu garantieren. Außerdem soll durch das verwendete Modulsystem - mehr dazu weiter unten - ein nachhaltiger Faktor erzeugt werden. Dabei hat es sich die Firma zur Aufgabe gemacht, sportwissenschaftliche Komponenten mit Ingenieurskunst zusammenfließen zu lassen. Auch bei der Auswahl der verwendeten Textilien soll auf hohe Qualitätsstandards und umweltschonende Verarbeitung geachtet werden. Klingt nach einer runden Sache für uns Läufer, oder?
Da halte ich ihn also in meinen Händen - den 'Infinite ONE'! Ein Laufschuh, der mit wechselbaren Modulen daherkommt. Diese Elemente - zehn Stück davon befinden sich auf der Außensohle des Schuhs - lassen sich im Handumdrehen austauschen. Entweder dann, wenn der Runner irgendwann abgelaufen ist oder wenn man auf ein anderes Terrain wechseln möchte. Auf diese Weise ist es also möglich, den 'Infinite ONE' so zusammenzustellen, dass er den eigenen Anforderungen gerecht wird. Tolle Idee, oder?
Neben dem Modul-Feature sind mir drei Punkte sofort aufgefallen: Punkt 1 - Gewicht: Der 'Infinite ONE' bringt bei Größe 43 satte 414 g auf die Waage und gehört damit zu den schwersten Neutral-Laufschuhen, mit denen ich in den letzten Jahren gelaufen bin. Das könnte für viele Läufer bereits ein K.O.-Kriterium sein. Punkt 2 - Sprengung: Der Schuh verfügt über eine Sprengung von 10 mm und fällt damit alles andere als flach aus. Punkt 3 - Preis: Der Modul-Runner ist auf der Website zum Preis von knapp 195 Euro bestellbar. Ein Modul-Kit kostet nochmal 40 Euro. Nicht gerade ein Sparpreis, doch lässt sich die Preispolitik angesichts höherer Herstellungskosten sicherlich nachvollziehen. Dessen ungeachtet bietet der Schuh hochwertige Materialien und präsentiert sich erstklassig verarbeitet! Während der 'Infinite ONE' designtechnisch unaufgeregt daherkommt, gibt es in puncto Qualität nichts auszusetzen! :-)
Erwähnenswert ist sicherlich auch die Zwischensohle, die aus einem High-Energy-PU besteht und länger als herkömmliche Laufschuhe mit einer geschäumten EVA-Sohle hält. Das hat zur Folge, dass die Dämpfungseigenschaften des Schuhs durchgängig erhalten bleiben. Laut Unternehmensangaben soll dieser Werkstoff beständiger und langlebiger als jeder konventionelle Schaum sein. Das Obermaterial besteht aus einem Textilmaterial, welches Reibungspunkte konsequent vermeidet und noch dazu für eine optimale Zirkulation sorgt. Der gesamte Oberbereich des Schuhs wurde also ganz offensichtlich nach dem Vorbild einer dicken Kompressionssocke konstruiert. Durch flexible Textilbereiche wandert das Obermaterial quasi mit, wenn sich der Fuß bei längeren Einheiten weitet. Absolut durchdachte Sache! :-)
Der 'Infinite ONE' sitzt aber nicht nur außerordentlich bequem, der Schuh rollt auch richtig gut ab! Zugegeben, auf harten Untergründen fühlt sich der Runner zunächst etwas direkt an, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Die integrierten Module auf der Laufsohle sind - selbst wenn man sich bewusst darauf konzentriert – aber nicht zu spüren. Auf Waldwegen ist das Laufgefühl selbstverständlich etwas weicher. Die Grip-Eigenschaften gehen jederzeit - auch bei Nässe - vollkommen in Ordnung. Der Schuh ist jedoch nicht ganz so breit geschnitten, so dass sich Hobbitfüßler auf Dauer etwas eingeengt fühlen werden. Obwohl ich sonst bei Laufschuhen eher die Größe 44 trage, passt mir hier die 43 am besten. Wer den neutralen 'Infinite ONE' bestellen möchte, sollte idealerweise eine Nummer kleiner wählen.
Wenngleich ich einige Kilometer zum Spaß in Sub 4er Pace gelaufen bin, ist dieser Runner hauptsächlich etwas für die moderate Pace. Kurze Distanzen, aber auch Strecken bis Halbmarathon, möglicherweise auch Longruns, vornehmlich im ruhigen Tempo, sind genau das Richtige! Um Bestzeiten geht es beim 'Infinite ONE' also keineswegs, vielmehr um ruhige Dauerläufe und Regenerationseinheiten. Gewichtstechnisch ist der Schuh wirklich nicht ohne! Doch wenn es mal rollt, dann geht es mit dem 'Infinite ONE' ganz ordentlich voran. Besonders viel Stabilität sollte man allerdings nicht erwarten. Im Gegenteil! Der Modul-Runner verfügt nur über eine minimalistische, dafür aber dynamische Fersenkappe! Eine saubere Lauftechnik ist Grundvoraussetzung, um mit dem Schuh langfristig anständig laufen zu können. Gelungen sind auch die Schnürsenkel, die ohne Doppelschleife verlässlich halten. :-)
So sind es natürlich die wechselbaren Module, die den 'Infinite ONE' zu etwas Besonderem im unübersichtlichen Laufschuh-Segment machen. Durch dieses Feature lässt sich ein abgelaufener Schuh quasi rundum neu bestücken und weiter vollwertig einsetzen. Auf diese Weise kann der Runner auf nahezu jedes Terrain abgestimmt werden. Dabei haben die Module laut Hersteller eine Laufleistung von 400 bis 500 Kilometern. Abnutzungserscheinungen an der Laufsohle sind nach einer gewissen Zeit trotzdem festzustellen, halten sich aber in Grenzen! Spannend obendrein: Laut Unternehmensangaben wurde bei 7.000 verkauften Paaren und einer einmaligen Neubestückung eine Tonne Kunststoff gespart.
Und es wird bereits weiter fleißig getüftelt! So könnten die Einzelmodule in Zukunft mit einer künstlichen Intelligenz bestückt werden, um die
individuelle Laufperformance genauer berechnen und auswerten zu können. Der ein oder andere Hobbysportler dürfte sich dann über genaueres Feedback sicherlich freuen. Vor allem
mit Blick auf das Thema Verletzungsprophylaxe vielleicht keine schlechte Sache, oder?
Weitere Infos über Infinite Running unter: https://infinite-running.com