Ein Klassiker ist zurück! Mit dem 'Ultraboost 22' hat adidas vor einigen Wochen die nächste Ultraboost-Variante hierzulande veröffentlicht. Besonders auffällig ist natürlich wieder die dicke Ultraboost-Fersenkonstruktion! Doch was hat sich wirklich verändert? Für einen aufschlussreichen 'Auf ein paar Runden'-Bericht habe ich mir den Schuh näher angesehen. Das Paar wurde mir freundlicherweise von adidas zur Verfügung gestellt. Dieser Test beinhaltet ausschließlich meine eigene Meinung. Und los gehts!
Es gab Zeiten, da war der Ultraboost einer meiner Lieblingslaufschuhe. Genauer gesagt war es der 'Ultraboost 19'. Dieser Schuh fühlte sich nicht nur herrlich bequem an, er rollte auch ungemein geschmeidig ab und blieb trotzdem strukturiert. Das Laufgefühl war auch bei höherer Pace großartig und keineswegs schwammig. Ein Runner, der durch seinen agilen Charakter, die stattliche Boost-Dämpfung und das ausgeprägte Komfortempfinden gerade auf Asphalt besonders viel Spaß gemacht hat. Ein richtiger Laufschuh eben! Leider konnte die letzte Ultraboost-Variante – Version 21 war mir zu schwer, zu klobig - mit den Vorgängern nicht mehr mithalten. Aber das muss ja nicht so bleiben, oder etwa doch?
Wirft man einen Blick auf den 'Ultraboost 22', stellt sich die Frage, was hat sich überhaupt verändert? Bei der Herren-Version - zumindest auf den ersten Blick -
offenbar nicht so viel! Bei der Damen-Variante hingegen sind es durchaus einige Details: Denn das neueste UB-Modell wurde auf die Anatomie und Bedürfnisse von Läuferinnen
zugeschnitten und unterschiedet sich in einigen Punkten vom Herren-Modell. So ist etwa die Zunge weicher und eng anliegender konzipiert. Gemäß der weiblichen Fußanatomie wurde die
Fersenkappe schmaler entworfen - hier findet sich auch mehr Material, so dass die Ferse weniger rutscht. Und es gibt noch weitere Punkte, doch wieder zurück zum Herren-Testpaar!
Eine der wichtigsten Fragen ist sicherlich: Hat der Ultraboost wieder an Gewicht verloren? Die Antwort lautet: Ja, aber nur geringfügig! Mein
Testpaar in 44 2/3 bringt stolze 375 g auf die Waage, beim Vorgänger waren es noch 382 g. Die Gewichtsersparnis ist kaum nennenswert, der zugrunde liegende Wert sollte für viele
Läufer*innen also weiterhin zu hoch ausfallen. Übrigens: Der UB22 kommt mit 10 mm Sprengung daher, damit fällt auch die neueste Variante nicht besonders flach aus. Mit
190 Euro ist der 'Ultraboost 22' zudem wahrlich kein Schnäppchen - adidas-Fans werden wohl trotzdem zugreifen!
Viele Läufer*innen sehen den Ultraboost eher als coolen Lifestyle-Schuh, weniger als richtigen Laufschuh. Dieses Empfinden wird sich auch beim
'Ultraboost 22' wahrscheinlich nicht ändern. In puncto Erscheinungsbild - mein Testpaar kommt in gelungener "Legacy Indigo / Blue Rush / Turbo"-Optik - sind keine auffälligen
Veränderungen gegenüber dem Vorgänger zu erkennen! Gut, das Schnürsystem wurde an einigen Stellen verbessert, die dicke Ultraboost-Fersenkonstruktion bleibt erhalten. Auch Mittel- und
Außensohle sind ganz offensichtlich ziemlich gleich geblieben. Absolut top: Die Continental Rubber-Außensohle macht ihren Job auf trockenen, aber auch nassen Untergründen wie gewohnt
fantastisch!
Das Obermaterial besteht aus adidas Primeknit-Material - verwendet wird hier Garn mit 50 Prozent Parley Ocean Plastic sowie 50 Prozent recyceltem
Polyester - und liefert ein Sneaker-ähnliches Tragegefühl. Die Besonderheit hier: Es ist aus einem Materialstück gefertigt, was das Komfortempfinden tatsächlich nochmal erhöht.
Gerade im Zehenbereich fühlt sich der UB22 im Vergleich zum Vorgänger weicher und komfortabler an! Durch die spezifische Fersenkonstruktion erhält die Achillessehne bei diesem
Schuh besonders viel Bewegungsfreiheit. Für breitere Füße ist der neue Ultraboost aber leider nicht geeignet, dafür ist der UB22 vor allem im Mittelfußbereich immer noch etwas zu
schmal geschnitten.
Der neue Ultraboost ist natürlich meilenweit von einem Normalgewicht entfernt. Doch das hohe Gewicht ist in der Laufbewegung interessanterweise nicht mehr so zu spüren. Dämpfungstechnisch fühlt sich der UB22 gerade im Fersenbereich weicher und angenehmer an. Zudem verfügt der Schuh über eine ausgeprägte Stabilität, so dass auch mittelschwere Läufernaturen auf das neue Modell zurückgreifen können. Ebenso können Überpronierer einen Blick riskieren. Durch das verbaute Linear Energy Push-System ist der Mittel- und Vorfußbereich steifer konzipiert, das Abrollverhalten fällt gerade in Verbindung mit der verbauten Boost-Zwischensohle durchaus dynamisch und reaktionsfreudig aus!
Fazit: Der neue 'Ultraboost 22' entpuppt sich als gelungenes UB21-Update! Dass adidas Parley Ocean Plastic hier verarbeitet, ist natürlich eine bemerkenswerte
Sache. Große Veränderungen sind bei der Herren-Variante aber leider nicht zu erkennen, vielmehr sind es kleine Details, die angepasst wurden. Die dicke Boost-Zwischensohle gewährleistet weiterhin
eine besonders reaktionsfreudige Dämpfung, die für eine noch weichere Landung sorgt. Das Obermaterial-Update steigert das Komfortempfinden, was den UB22 als Lifestyle-Schuh sicherlich noch
attraktiver werden lässt. Neutralläufer*innen erhalten unterm Strich einen stark gedämpften Allround-Laufschuh mit erhöhter Stabilität! Für mich aber leider kein Runner für lange Distanzen, eher
für kurze, lockere Trainingssessions. Für den nächsten Ultraboost wünsche ich mir daher eine deutliche Gewichtsreduktion und natürlich wieder mehr Laufschuh-Fokus!
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