Auf diesen Laufschuh habe ich mich gefreut! Geht es um lange Trainingsläufe, war in der Vergangenheit der 'Endorphin Shift' einer meiner Lieblingslaufschuhe. Durch seine spezifische Rockergeometrie bescherte der 'Shift' ein ausgesprochen leichtfüßiges Laufgefühl mit spürbarem Vortrieb und hohem Dämpfungs- und Komfortfaktor. Mit dem 'Endorphin Shift 2' erfand Saucony das Rad zwar nicht neu, präsentierte jedoch einige Detailverbesserungen, die den Neutralrunner nochmal besser machten. Mit dem 'Shift 3' ist die 'Endorphin Shift'-Reihe mittlerweile in der dritten Generation angekommen. Saucony hat mir den neuen 'Shift' in einer sommerlichen Farbvariante für einen Test zukommen lassen. Ob mich der Laufschuh begeistern konnte, lässt sich im aufschlussreichen '5 Fakten-Bericht' nachlesen.
Ist der Sommer zurück? Die warmen, sonnigen Tage liegen nun schon einige Wochen zurück. Leider wohlgemerkt! Mittlerweile ist es draußen herbstlich frisch und eher regnerisch. Doch als ich den 'Endorphin Shift 3' aus dem Karton holte, kam mir der Sommer direkt wieder entgegen. Saucony hat mir den 'Shift 3' nämlich in einer herrlich weißen Farbvariante zukommen lassen. Das Ganze wurde sogar mit goldfarbenen Details abgestimmt, was den qualitativ hochwertigen Runner optisch zu einem richtigen Highlight macht. Designtechnisch ist der 'Shift 3' ohnehin eine Wucht, selten hatte ich einen solch beeindruckenden Laufschuh an meinen Füßen. Mit dieser Meinung stehe ich übrigens nicht alleine da! Das durchgängig positive Feedback nach den ersten Stories auf meinem Instagram-Kanal war wirklich erstaunlich. Selbstredend ist der 'Shift 3' in dieser Version - es gibts natürlich weitere, auch dunklere Farbvarianten - de facto ein reiner Schönwetterschuh. Nichts für verregnete Herbsttage, nur etwas für Einheiten bei Trockenheit. Okay, Laufeinheiten im goldenen Herbst kommen mir sowieso sehr gelegen!
Weniger ist mehr! In Sachen Sprengung bleibt es bei 4 mm (39 mm Ferse zu 35 mm Zehenpartie) - der 'Shift 3' ist also wieder flacher gebaut. Gewichtstechnisch hat sich hingegen einiges getan. Mein Testpaar in Größe 45 bringt nur 292 Gramm auf die Waage. Kurzer Vergleich: Bei den Vorgängern 'Shift 1' und 'Shift 2' waren es bei gleicher Größe noch etwa 25 bis 35 Gramm mehr. Das ist eine Menge! Vor allem auf längeren Strecken - hier hatte ich die 'Shift'-Modelle am liebsten eingesetzt - ist diese Gewichtsreduktion irgendwann zu spüren. Preislich liegt der neue 'Shift 3' übrigens bei 160 Euro - gegenüber dem Vorgänger hat Saucony also an der Preisschraube gedreht. Nicht verwunderlich, schließlich machen das mittlerweile fast alle Hersteller so. Im Vergleich zum Trainings-Temposchuh 'Endorphin Speed 3' für 190 Euro und dem Wettkampfschuh 'Endorphin Pro 3' für 250 Euro ist der 'Shift 3' der günstigste Endorphin-Straßenrunner. Bietet aber weder PWRRUN+ Superschaum noch Nylon- bzw. Karbonplatte!
Saucony-typische Passform? Gewöhnlicherweise trage ich Laufschuhe in Größe 45 - der minimalistisch gepolsterte 'Endorphin Shift 3' passt mir in dieser Größe dennoch ordentlich. Im Vorfußbereich ist der Runner gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben. Eine etwas breitere Zehenbox hätte dem neuen 'Shift' aber sicherlich ganz gut gestanden. So ist es denkbar, dass sich breitere Füße irgendwann etwas eingeengt fühlen können. Nichtsdestotrotz ist die Passform überaus gelungen - es kommt eben auf die eigene Fußbreite an. Das dünne, langlebige Mesh-Obermaterial ist eher fest und straff konstruiert - es könnte aufgrund der geringen Dehnbarkeit sicherlich mehr Flexibilität vertragen. Gerade bei längeren Einheiten bieten anderen Saucony-Modelle anschmiegsamere Materialien. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau! Es gibt nämlich noch viel Positives: Die PWRRUN+ Einlegesohle liefert nicht nur ein hervorragendes Tragegefühl, sondern auch spürbar mehr Weichheit. Die seitlich fixierte Zunge ist gegenüber dem Vorgänger dünner geworden und fügt sich - ohne zu verrutschen - bestens ein. Der Mittelfußhalt - hier lassen sich u.a. neue Overlays erkennen - ist schlichtweg hervorragend. Die flachen, elastischen Schnürsenkel bringen für die Marathonschnürung eine ausreichende Länge mit. Die leichte Fersenverstärkung, die auf Höhe der Achillessehne flexibel gestaltet wurde, sorgt für ein Plus an Stabilität.
Mit mehr Vortrieb! Im Vergleich zu den Vorgängern - ich bin extra nochmal jeweils einen Halbmarathon mit dem 'Shift 1' sowie 'Shift 2' im Training gelaufen - ist der 'Endorphin Shift 3' ganz offensichtlich weicher geworden. Die neueste Version bietet eine verbesserte PWRRUN-Zwischensohle - der Fuß steht jetzt tiefer im weiterhin hoch gebauten Schuh, der verarbeitete Schaum ist eine Idee dicker. Der neue 'Shift' verfügt über einen relativ steifen, wuchtigen Unterbau und schiebt noch kräftiger nach vorne. Der Abrollvorgang fühlt sich im Vergleich zu den Vorgängern etwas flüssiger, effizienter und stabiler an. Dafür sorgt unter anderem auch die neuartige Torsions-Rille im Mittelfuß- und Fersenbereich. Der Speedroll-Rocker-Effekt war für mich beim Vor- und Mittelfußlaufen im Pace-Bereich von 4:15 bis 5:15 am besten zu spüren. Ganz hohes Tempo - etwa unterhalb einer 4er Pace - lässt sich mit dem 'Shift 3' zweifellos gehen, doch fühle ich mich bei zügigen Trainingseinheiten beim energetischen 'Speed 3' besser aufgehoben. Geht es um langsames Tempo, überzeugt mich der 'Triumph 20' mit seiner PWRRUN+ Schaumdämpfung aktuell besonders. Den 'Shift 3' verwende ich also am liebsten im genannten Pace-Bereich, dabei lässt sich der Runner als Langstreckenschuh & genauso gut als Daily-Trainer einsetzen.
Mit mehr Grip? Gerade jetzt im Herbst, wenn man oftmals auf nassen Straßen unterwegs ist und über feuchtes Laub läuft, braucht es eine verlässliche
Außensohle. Die bisherigen 'Endorphin Shift'-Modelle hatten durch zu glatte Sohlensegmente und wenig Profiltiefe mit einigen Problemen zu kämpfen. Erfreulicherweise hat Saucony die
XT-900-Laufsohle aus Gummi, die sich wieder einmal durch eine hohe Haltbarkeit auszeichnet, entscheidend optimiert! So wurden die am Rand platzierten
Gummi–Segmente durch weitere Rillen ergänzt, die Außensohle verfügt jetzt über mehr Profiltiefe. Kurvigere Passagen lassen sich nun also mit ausreichend Grip
problemlos absolvieren. Fazit: Der neue 'Endorphin Shift 3' hat eine Fülle an Updates erhalten und kann bis auf ein paar Kleinigkeiten vollends überzeugen! Die dritte 'Shift'-Version hat
deutlich an Gewicht verloren, bietet durch die optimierte Mittelsohle mehr Vortrieb und endlich auch verlässliche Grip-Eigenschaften. Der neue 'Shift' kann von Neutralläufer*innen auf langen
Strecken bis hin zum Marathon oder Ultramarathon eingesetzt werden, überzeugt aber genauso als agiler Daily-Trainer. Bekennende Fans freuen sich jedenfalls über die beste 'Endorphin
Shift'-Variante, alle anderen über einen überaus empfehlenswerten Allrounder mit Lieblingsschuh-Potential!
Weitere Informationen über Saucony unter: http://www.saucony.de